Auslaender unerwuenscht

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Die Kriegsparteien in Sri Lanka vertreiben Hilfsorganisationen

Nach dem Tsunami sind auslA?A?ndische Helfer in Sri Lanka mit offenen Armen empfangen worden. Seit dem Wiederaufflammen des Krieges will man von ihnen nichts mehr wissen.

Andrea Spalinger, Batticaloa

Im BA?A?ro einer Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) in Batticaloa berichtet ein Delegierter konsterniert, seit dem Wiederaufflammen der KA?A?mpfe zwischen Armee und Rebellen Ende Juli sei die Arbeit im Osten Sri Lankas fast unmA?A?glich geworden. Der Mann will nicht namentlich zitiert werden, weil das seine Arbeit nur weiter erschweren wA?A?rde. Lokale Mitarbeiter der NGO hA?A?tten ernste Drohungen erhalten und er wolle deren Leben nicht aufs Spiel setzen.

Machtlose AuslA?A?nder

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Beim letzten Besuch in der an der OstkA?A?ste Sri Lankas gelegenen Stadt hatten Vertreter von Hilfswerken und internationalen Organisationen mit Enthusiasmus ihre Projekte prA?A?sentiert. Heute will fast niemand mehr mit Journalisten sprechen, und wenn, dann nur, ohne zitiert zu werden.

Seit der Ermordung von 17 sri-lankischen Mitarbeitern einer franzA?A?sischen Hilfsorganisation im nahe gelegenen Mutur herrscht auch in Batticaloa ein Klima der Angst. Alle Indizien deuten darauf hin, dass die Helfer von Soldaten regelrecht hingerichtet wurden. NA?A?rdlich und sA?A?dlich der Stadt wurde in den letzten Wochen heftig gekA?A?mpft. Die Arbeit der A?A?InternationalenA?A? im ethnisch gemischten Osten Sri Lankas ist der Regierung ein Dorn im Auge, und niemand will sich in die Nesseln setzen. A?A?Wir haben das Blatt lA?A?ngst nicht mehr in der HandA?A?, berichtet der Delegierte in Batticaloa. A?A?Die Regierung bestimmt, wo und wie Hilfsorganisationen noch tA?A?tig sein kA?A?nnen.A?A? Auch andere Helfer aus Europa beklagen eine A?A?hnliche Machtlosigkeit.

In den von den tamilischen Rebellen kontrollierten Gebieten, den A?A?uncleared areasA?A?, dA?A?rfen ausser dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Uno A?A?berhaupt keine auslA?A?ndischen und internationalen Organisationen mehr arbeiten. Offiziell werden SicherheitsgrA?A?nde vorgeschoben, doch sind sich die GesprA?A?chspartner in Batticaloa einig, dass die EinschrA?A?nkung politische GrA?A?nde hat. Die Regierung wolle einfach keine NGO mehr im Nordosten haben. AuslA?A?ndische Helfer sollten nicht sehen, was dort im Moment geschehe, heisst es.

TatsA?A?chlich treten im schmutzigen Krieg im Osten Sri Lankas beide Seiten das humanitA?A?re VA?A?lkerrecht mit FA?A?ssen. Tamilische und muslimische Zivilisten werden als Schutzschild benutzt, ins Kreuzfeuer genommen, vertrieben oder in ihre DA?A?rfer zurA?A?ckgetrieben. Es ist bekannt, dass die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) in den von ihnen kontrollierten Gebieten im Nordosten schwere Menschenrechtsverletzungen begehen wie etwa Zwangsrekrutierungen, EntfA?A?hrungen und TA?A?tungen Andersdenkender. Die abtrA?A?nnige LTTE-Fraktion unter Oberst Karuna, die heute mit UnterstA?A?tzung der SicherheitskrA?A?fte im Osten ihr Unwesen treibt, steht ihnen an Grausamkeiten jedoch in nichts nach.

Die University Teachers of Human Rights, eine Menschenrechtsorganisation aus Jaffna, sehen im drohenden Abzug der AuslA?A?nder eine grosse Gefahr fA?A?r die ZivilbevA?A?lkerung. AuslA?A?ndische PrA?A?senz sei gerade jetzt wichtig. Wenn keine kritischen Augenzeugen mehr da seien, wA?A?rden die Konfliktparteien alle Hemmungen verlieren. Die Menschen im Nordosten haben Hilfe momentan dringender nA?A?tig denn je. Laut dem Uno-FlA?A?chtlingshilfswerk wurden in den letzten Wochen A?A?ber 200A?A?000 Personen vertrieben. Rechnet man frA?A?here KriegsflA?A?chtlinge und Tsunami-Opfer hinzu, sind im Nordosten heute A?A?ber 500A?A?000 intern Vertriebene auf Hilfe angewiesen.

Nach dem Tsunami im Dezember 2004 hatte die Regierung auslA?A?ndische Organisationen mit offenen Armen empfangen. Millionen von Dollars und Hunderte von Helfern mit Touristen- Visa strA?A?mten damals ins Land. Seit kurzem mA?A?ssen sich nun alle NGO registrieren lassen und fA?A?r ihre auslA?A?ndischen Mitarbeiter eine Arbeitserlaubnis beantragen. An und fA?A?r sich ist das nichts UngewA?A?hnliches, doch wird die neue Regelung bewusst dazu eingesetzt, Helfer zu schikanieren und zu verunsichern. Bis vor kurzem wussten die meisten der rund 500 Betroffenen nicht, ob sie im nA?A?chsten Monat noch hier arbeiten kA?A?nnen.

So riskant wie nie

Neben bA?A?rokratischen Schikanen machen wachsende Xenophobie und Chauvinismus im singhalesischen SA?A?den den NGO das Leben schwer. In den staatlichen Medien wird massiv gegen A?A?die AuslA?A?nderA?A? gehetzt. Alles MA?A?gliche wird ihnen vorgeworfen; von Veruntreuung von Geldern bis hin zu UnterstA?A?tzung der Rebellen. Martin de Boer, der Delegationsleiter des IKRK in Batticaloa, berichtet, selbst das IKRK, das in Sri Lanka bisher nie mit Akzeptanzproblemen zu kA?A?mpfen gehabt habe, werde angegriffen. A?A?Wir arbeiten heute in einer von Grund auf feindlichen UmgebungA?A?, berichtet ein franzA?A?sischer Helfer. Die Arbeit sei im Nordosten zwar nie einfach, aber noch nie so riskant wie heute gewesen.

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http://www.nzz.ch/2006/10/22/al/articleEL0RS.html

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